Integrierte Verkehrsplanung

NUDAFA – Reallabor für interkommunale Radverkehrsförderung

Laufzeit:
2021 - 2024

Projektleitung:
Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Ute Samland, Dipl. Soz.

Studentischer Mitarbeiterin:
Helena Blumenstein

Antragsteller:
Gemeinde Eichwalde

Verbund- und Kooperationspartner*innen:
TU-Berlin, Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung
TH-Wildau, BMVI-Stiftungsprofessur Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen
FixMyCity GmbH
Radnetzwerk ZES+
TU-Berlin, Einstein Center Digital Future, Mobile Cloud Computing Research Group

Partnergemeinden:
Gemeinde Zeuthen
Gemeinde Schulzendorf
Gemeinde Schönefeld
Stadt Wildau
Stadt Königs Wusterhausen

Finanzierung:
BMBF SOEF-Sozial-ökologische Forschung

Förderbereich:
MobilitätsWerkStadt 2025

 

Das Forschungsprojekt „NUDAFA - Reallabor für interkommunale Radverkehrsförderung“ hat zum Ziel, die Mobilitätswende in den Gemeinden Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf sowie in den Städten Wildau und Königs Wusterhausen und der Gemeinde Schönefeld mit digitalen Instrumenten für die partizipative Erstellung eines leistungsfähigen, integrierten Radverkehrskonzeptes zu beschleunigen. Hierzu wird erstens eine Politikfeldanalyse und Akteurskonstellation zur Ermittlung von Hemmnissen und Potentialen des interkommunalen Fahrradförderungsprozesses sowie zweitens eine Begleitforschung zur Evaluierung der Realexperimente mit Fokus auf Art und Umfang der Bürgerbeteiligung durchgeführt.

Das aktuelle Projekt stellt die Phase II dar und fußt auf Daten, die im Rahmen des Vorgängerprojektes erhoben wurden. In Phase I des NUDAFA Projektes wurde in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Mobile Cloud Computing der TU-Berlin eine App entwickelt, die sicherheitsrelevante Daten, die Oberflächenbeschaffenheit und -qualität der genutzten Straßen sowie die gefahrenen Strecken dokumentiert. Die Erhebung dieser Daten erfolgte durch die engagierten Menschen der Initiative Radnetz ZES+. In Zusammenarbeit mit FixMyCity konnten mit den so gewonnenen Daten digitale Karten und ein Radverkehrskonzept erstellt werden, die die Basis für das aktuelle Projekt bilden.

Die Phase II des NUDAFA Projektes hat zum Ziel, das bestehende Radverkehrskonzept ZES+ weiter auszuarbeiten, zu ergänzen und in die Umsetzung zu bringen. Dazu wird ein transformativer Forschungsansatz verfolgt, der das aktuelle Instrumentarium der Radverkehrsplanung mit innovativen Formaten ergänzt. Aus zwei Säulen besteht der gewählte Ansatz: zum einen soll das Radverkehrsnetz durch probeweises Testen und die Durchführung von Realexperimenten weiter qualifiziert werden, zum anderen erfolgt eine zielgerichtete Radverkehrsförderung durch das Einsetzen eines interkommunalen Radverkehrsmanagers.

Das Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung übernimmt innerhalb des Forschungsverbundes die sozial- und politikwissenschaftliche Begleitforschung.

Säule 1 - Begleitforschung der Realexperimente: Die Planung und Durchführung der Realexperimente erfolgt durch den Verbundpartner TH Wildau. Die Begleitforschung konzentriert sich hier auf die Evaluierung der Wirkung der umzusetzenden Maßnahme im Hinblick auf die Nutzung sowie die Erhebung unvorhergesehener Wirkungen und gewünschter Effekte. Der grundsätzliche Anspruch dabei ist die partizipative Einbindung der Bürger*innen in allen Durchführungsphasen und mittels verschiedener Beteiligungsformate.

Säule 2 – Interkommunales Radverkehrsmanagement: Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten, Herausforderungen und Konflikte, die die Umsetzung von Modellprojekten und Maßnahmen der Radverkehrsförderung und -planung begleiten, evaluiert werden. Hier soll vor allem das Verwaltungshandeln mit Blick auf Potentiale und Hindernisse der Radverkehrsplanung untersucht werden. Weiterhin soll der Einfluss des interkommunalen Radverkehrsmanagers auf diese Prozesse evaluiert werden. Eine Politikfeldanalyse und die dort eingebundene Akteurskonstellation bilden hier die wesentliche forschungsmethodische Grundlage. Die Ergebnisse sollen im Rahmen eines Strategieworkshops diskutiert und reflektiert werden, um darauf aufbauend gemeinsam und konstruktiv die Strategien der Radverkehrsförderung auf interkommunaler Ebene weiterzuentwickeln.

Ziel ist es, das im Projekt erarbeitete Radnetz umzusetzen. Darüber hinaus sollen im Sinne der Verstetigung und Übertragbarkeit der durchgeführten Maßnahmen sowohl Steckbriefe und Leitfäden formuliert als auch die Prozesse der interkommunalen Radverkehrsförderung optimiert werden.